04.08.2014
Der heutige Tag ist zur freien Gestaltung. Zusammen mit Sabine und Michael, welche sich rührend meiner  
annehmen, steigen wir in ein Taxi und fahren durch die Stadtmauer ins Zentrum.
Zuerst wollen wir für mich eine kurze Hose kaufen, weil die zwei alten Shorts an mir flattern und drohen herunter zu  
rutschen. Seit unserer Abreise Ende April habe ich bis jetzt 7 (sieben) Kilo abgenommen! Nicht dass ich etwa  
bewusst etwas unternommen hätte. Allein das andere Leben, welches ich als Reisender führe hat dies zur Folge.  
Eigentlich gefällt mir das!
Also zur Hose: Nach vier Anläufen haben wir noch immer keine Hose in meiner Grösse gefunden. Die grösste  
Grösse ist überall XXL und das ist für schwindsüchtige Chinesenbubis gerade richtig. Schon wollten wir aufgeben  
aber da hat mich Sabine noch in einen weiteren Shop gelotst und siehe da, ich trage jetzt Pierre-Cardin-Shorts!  
Das wäre vorerst mal erledigt. Sabines Versuch, mir noch eine weitere Hose zu bescheren habe ich abgelehnt.

Wir sind inzwischen beim Glockenturm angekommen und wollen ihn besteigen.
Der Glockenturm befindet sich im Kreuzungspunkt der zwei Strassen, welche vom Nord- zum Südtor bzw. vom Ost-  
zum Westtor verlaufen. In früheren Zeiten, als die Stadtmauer nachts verschlossen war, wurde morgens durch den  
Schlag dieser Glocken das Herunterlassen der Zugbrücken an den vier Toren veranlasst. Der quadratische  
Pavillonbau thront auf einem 9 m hohen Sockel und wird inzwischen für Konzerte genutzt. Die Glocke ist neu.
Gerade wollen wir den Turm verlassen, beginnt eines der vermittäglichen Konzerte. Eine dichte Menschentraube  
bildet sich und nur noch mit Mühe gelingt es mir,über die Köpfe der Zuschauer ein paar Aufnahmen der  
Musizierenden zu machen. Der Strasse folgend kommen wir zum Trommelturm. Der Trommelturm stammt aus dem  
14. Jahrhundert. In früheren Zeiten, als die Stadtmauer nachts verschlossen war, wurde abends durch den  
Trommelschlag das Hochziehen der Zugbrücken an den vier Toren veranlasst. Heute wird der Turm für  
Ausstellungen genutzt.
Inzwischen sind wir wieder an der orientalischen Strasse angekommen, diesmal am anderen Ende und wir wollen  
es uns nicht nehmen lassen, diese auch bei Tag zu besuchen. Das Leben und die Hektik ist gleich wie nachts.
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Am Abend erwartet uns wieder eine Show unter dem Titel "Musiques et Dances de la Dynastie Tang", verbunden mit einem typischen Xi'an-Essen. Mit dem Bus fahren wir zum Shaanxi Grand Opera House.
Wir setzen uns an die typischen runden Tische und schon bald wird die Vorspeise aufgetragen. Diesmal sind es Crevetten mit Selleriestangen und anderes mehr, was genau habe ich vergessen und auch schon verdaut! Während dem Essen werden wir von einer Saitenspielerin musikalisch unterhalten.
Das typische Essen hier sind Maultaschen in den verschiedensten Variationen, fast immer auch künstlerisch gestaltet. Das Besondere daran wäre, dass man von der Gestaltung auf den Inhalt schliessen könne. Mir ist dies lediglich beim Fisch gelungen. Jedenfalls haben wir alle geschmeckt und nach 12 verschiedenen aufgetragenen maultaschen sind wir alle satt. Ein schönes Stück Wassermelone zum Nachtisch rundet das feine Essen ab.
Nach dem Essen beginnt die Show. Nacheinander werden Tänze aufgeführt, unter musilalischer Begleitung. Nur ein paar Titel um einen Eindruck zu vermitteln:
- Der Huaqing-Palast
- Die Grosse Musik der Tangriten
- Der Feentanz in gefiederten Kostümen
- Tanz der Maskierten Krieger
- Der Tanz der Weissen Ärmel
- Das Beobachten des Vogels und der Zykade
- Schwatzende Enten und Hunrige Tiger

Diese Show gehört zum Besten was wir bisher gesehen haben.

Damit endet auch unsere Tage in Xi'an. Morgen gehts weiter Pingliang.
Noch etwas zur Wirtschaft Xi'ans
Die Wirtschaft der Stadt Xi'an teilt sich neben der Tourismusbranche hauptsächlich auf die beiden Industriegebiete Xi'an Economic & Technological Development Zone und die Xi'an Hi-tech Industries Development Zone auf. Ansässig sind hier vor allem Telekommunikationsunternehmen wie die einheimische Datang Telecom und Huawei sowie die ausländischen Unternehmen CTE, CATT, NEC, Fujitsu und Siemens. Ebenso haben so auch zahlreiche Softwareentwickler, Personaldienstleister wie auch Outsourcing-Unternehmen hier Standort. Seit dem November 2006 ist die Stadt zudem auch für die Luftfahrtindustrie von Bedeutung als der Stadtrat in Übereinkunft mit der China Aerospace Science and Technology Corporation ein Joint-Venture beschloss und die Xi'an Aerospace Science and Technology Industrial Base errichtete. Ein weiterer Wirtschaftsbereich der Stadt ist die Automobilindustrie, welche von dem Grosskonzern Shaanxi dominiert wird.