22.07.2014  Shanhaiguan
Wieder erwache ich gegen 4 Uhr weil es regnet, und wieder hört der Regen nach 2 Stunden auf. Entsprechend schwül ist es wieder und ich bin froh, dass ich im Hotel nochmals duschen kann. Damit erspare ich mir das Ausräumen und Reinigen der eigenen Dusche im WoMo.
Zum Frühstück probiere ich die Beutelmilch welche ich gestern gekauft habe. Jeder Beutel enthält 2 dl UHT-Milch, etwas zuviel um einen Beutel zum Frühstück zu trinken und so helfe ich mir mit einer Wäscheklammer.

Kurz vor 8 verlasse ich mit Michael im Schlepptau den Hotelparkplatz und fahre auf der löchrigen Strasse durch das Dorf und anschliessend auf die nahe gelegene Autobahn.
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Auch heute fahre ich an unglaublich grossen Siedlungen vorbei, welche erst kürzlich aus dem Boden gestampft wurden. Wo kommen all die Menschen her, welche hier wohnen und arbeiten sollen? Wo man hinsieht stehen neueste Bauten neben alten, zum Teil verlassenen Siedlungen. Sie zeugen vom Fortschrittswillen der Chinesen.

Die Reiseleitung empfielt uns wieder den Weg über die neue Autobahn zu wählen und nicht über die Landstrasse. Trotzdem beschliessen wir, die erste Hälfte auf der Autobahn zurückzulegen und ab Qinglong die Landstrasse zu wählen.
Aber kaum haben wir die Mautstelle passiert, überraschen uns grösse Löcher in der Strasse. Zuerst denken wir, dass es vielleicht nach einer kurzen Strecke besser wird, aber nach 4 Kilometer beschliessen wir zu wenden.
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Auf den grosszügigen Parkfeldern des "Ledao Ocean Park" stellen wir auf. Das WoMo steht zwischen zwei Ginkgobäumen. Ich nehme mir davon einen Zweig in die gute Stube. Nach langem Hin und her haben wir dann endlich auch noch Strom und Wasser. Schnell zeigt sich aber, dass das Wasser ungeniessbar ist, wahrscheinlich wurde der Schlauch auch für anderes benutzt. Glücklicherweise habe ich dank Vrenis Fehlen genug Wasser und muss mich darum nicht einschränken.

Am Abend treffen wir uns zu einem BBQ am Strandweg. Wie immer tragen wir ein Salatbuffet zusammen und die Reiseleitung hat eine Mannschaft bestellt, welche den Grill aufstellt und die Fleischspiesse mitbringt. Das Fleisch, Rind, Schwein und Huhn, steckt auf dünnen Drahtspiessen. Dazu werden noch Venusmuscheln über der Glut zubereitet.
Alles schmeckt wunderbar und es hat für alle genug Fleisch. Wir essen, trinken und erzählen bis weit in die Nacht hinein. Manch einer hat darob den Sonnenuntergang kaum bemerkt. Inzwischen hat es nach der nachmittäglichen Schwüle auch etwas aufgefrischt.
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23.07.2014  An der Grossen Mauer
Ich stehe früh auf und gehe zum Strand. Noch bin ich allein, aber in Kürze werden viele Gäste kommen und ihre Autos zwischen die WoMos zwängen wollen. Darum versperren wir die freien Stellen mit Wäscheleinen.

Um 9.30 treffen wir uns zu einem grossen Meeting. Das zentrale Thema ist die morgige Reise nach Peking. Dort werden wir im Zentrum der Stadt auf einem Hotelparkplatz stehen, aber die 4 Nächte im Hotel verbringen. Jeder Tag und selbst die Nächte sind mit Programm vollgestopft. Dazu aber dann mehr, wenn es soweit ist.

Nachher gehen wir zum Ausgang des Parkes, um dort den Bus 25 Richtung Grosser Mauer zu besteigen, werden aber unterwegs von einem Hotelbüssli eingeholt und zur Station gefahren.

Im Bus ist ein Gedränge und eine Hitze wie man es sich nur in China vorstellen kann. Körperkontakt wird hier überhaupt nicht als störend empfunden. Wieder recken sich alle Hälse um die Langnasen zu sehen. Auch heute werden wir keinen anderen westlichen Touristen begegnen. Immer wieder werden wir fotografiert - ich kann bald nicht mehr ohne sein! Jüngere Menschen signalisieren oft mit Blickkontakt, dass sie gerne ein Gespräch in Englisch führen möchten, worauf wir uns auch manchmal einlassen. Aber schliesslich wollen wir möglichst unbehelligt die Orte besuchen. Die erste Frage ist wie immer danach, woher wir kommen und anschliessend wohin wir gehen werden.

Nach 4 Stationen steigen wir aus und gehen den Rest zu Fuss zum Eingang, wo wir für 60 Yuen Tickets kaufen.
Vorbei an Verkaufsbuden, Tempeln und Figuren erreichen wir den Anfang der grossen chinesischen Mauer, welcher noch einige Meter ins Wasser reicht. Die Menschen drängen sich auf den Treppen und immer wieder treffen wir auf Gruppen, welche sich vor besonderen Schrifttafeln oder Statuen fotografieren lassen.
Am Kopf der Mauer gibt es eine solche Stelle, bei welcher sich eine Kolonne von mehr als 30 Personen gebildet hat - jeder will mal!
Auf einem Rummelplatz lassen wir uns, Sabine und ich, von Sänfteträgern eine Runde auf dem Platz herumtragen, begleitet von Schalmei- und Zimbelklängen (falls die Instrumente hier auch so heissen). Sie machen sich einen Spass daraus, die Sänfte hin und her kippen zu lassen und wir sind uns nicht sicher, wann sie unter unserer Last zusammenbrechen.

Zur Mittagszeit setzen wir uns an einen Tisch unter den Bäumen und schlürfen Nudelsuppe. Nicht jedem schmeckt sie weil sie recht scharf ist. Aber am Nebentisch essen selbst die Kleinsten diese Suppe ohne mit den Wimpern zu zucken, also runter damit.
Dann, auf dem Rückweg, bietet sich noch die Gelegenheit bei Strassenverkäufern Früchte und Gemüse zu kaufen. Mit 2 Gurken für das heutige Abendessen kehre ich mit dem Bus und der schläfrigen Schaffnerin zum WoMo zurück und schreibe jetzt gerade diese Geschichte.
Den Rest des Tages will ich in Muse verbringen.
Damit haben wir (ich) den östlichsten Punkt unserer Reise erreicht.
Von jetzt an beginnt die Heimreise - eine sehr lange Reise!
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Ziel Shanhaiguan, direkt am Gelben Meer gelegen.