20.10.2014   Noravank
Nach unserem morgentlichen Besuch des Klosters Tatev fahren wir den Berg hinunter. Unterwegs fülle ich an einem Brunnen den Wassertank mit klarem Quellwasser. Dann fahren wir zurück auf den Platz bei der Talstation, wo inzwischen die Revisionsarbeiten an der Seilbahn begonnen haben. Weil es gegen Mittag geht wollen wir hier essen bevor wir weiterfahren.
Das heutige Ziel ist die Klosteranlage von Noravank.
Nach dem Schneetreiben klart das Wetter auf und wir geniessen den Blick auf die verschneiten Berge in der Umgebung.

Langsam geht der Diesel im Haupttank zur Neige und ich werde bei der nächsten "anständigen" Tankstelle anhalten. Da wir zuwenig Cash haben brauchen wir eine grössere Tankstelle, wo ich mit der Karte bezahlen kann.
Dann treffen wir auf Artem und Tiran wo sie gerade an einer eher "unanständigen Säule" tanken. Das kommt uns entgegen, weil wir das Tanken durch Artem bezahlen lassen können und er es uns dann bei der nächsten Bürostunde verrechnet.

Als der Tankwart den Rüssel von der Super-Benzin-Säule nimmt interveniere ich weil wir ja Diesel brauchen. Nach langem diskutieren klärt sich die Sache. Artem hat auch davon getankt und er ist sicher, dass es Diesel ist. Also lasse ich den Tank ebenfalls volllaufen. Hier, wie auch in anderen Ländern zuvor, ist es üblich, dass die wilden Tankstellen im Ausland ausgemussterte Säulen kaufen uns sich nicht um die Bezeichnung scheren. So auch hier.
Jedenfalls kommen wir dann ohne Panne bis nach Noravank.

Der Abzweiger von der Hauptstrasse führt uns durch eine enge Schlucht mit Tuffsteingebirge zu beiden Seiten. Überall finden sich Höhlen, von Menschen und von Tieren gemacht. Zuhinterst im Tal geht es noch ein paar steile Sepentinen hinauf und wir stehen vor dem Kloster, wo wir auch übernachten werden.

Um halb 5 treffen wir uns zur Führung. Wie schon bei den vergangenen Gelegenheiten vermittelt uns Tiran viel Hintergrundwissen. Vor der Grabkirche liegen mehrere Grabplatten. Unter ihnen liegen die Gründer der Abteil. Deren Wunsch war es, dass sie unmittelbar vor dem Kircheneingang oder auf dem Weg zum Altar liegen, damit sie auch nach ihrem Tod noch eine Brücke zwischen den Menschen und der Kirche bilden. Dieser Gedanke trifft man bei uns kaum mehr an!
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Norawank (armenisch Neues Kloster) ist ein armenisches Kloster aus dem 13. Jahrhundert und war bis ins 19. Jahrhundert Grablege der fürstlichen Orbelian-Dynastie. Es gehört zu den wichtigsten Touristenattraktionen Armeniens und steht seit 1996 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.

Die Kirche Surp Astvatsatsin (Heilige Gottesmutter) wurde in den Jahren 1331-1339 nach Plänen des Mönchs und Künstlers Momik erbaut, welcher allerdings 1333 vor Fertigstellung seines Werkes starb. (Durch einen Kreuzstein auf dem Gelände ist diese Aussage sicher belegt). Sie besitzt den drei Ebenen-Aufbau einer Mausoleumskirche des 14. Jahrhunderts. Die erste Ebene ist zugänglich über sechs Stufen, die in das Mausoleum hinabführen. Die zweite Ebene mit ihrem kreuzförmigen Grundriss wird über zwei schmale Aussentreppen erreicht. Die dritte Ebene wird durch eine 12-säuligen Rotunde gebildet, die von einer Kuppel gekrönt ist; diese wurde 1840 zerstört und 1997 wieder aufgebebaut. Die Kirche besitzt innen wie aussen einen grossen Skulpturenreichtum.